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GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik international mbH
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Workshop: American Welding Society & DVS Regional Association BALTIKUM, 4. Baltischer Schweißsommer

GSI SLV Baltikum OÜ Geschäftsstelle, Talinn, Estland

Am 26. Juni 2015 führten in Estlands Hauptstadt, Tallinn, zwei große Organisationen ‒American Welding Society (AWS) und der Regionalverband Baltikum des DVS - Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren‒ einen gemeinsamen Workshop durch. Tagungsort dieser DVS Fachveranstaltung war das ATB (Approved Training Body) von DVS PersZert, die Tallinna Lasnamäe Mehaanikakool (TLMK). Dieser übergreifende Workshop führte 75 Fachkollegen aus acht verschiedenen Ländern zusammen. Von großer Bedeutung für die Teilnehmer und Organisatoren: die DVS Fachveranstaltung eröffnete Herr Reinhard Wiemer, Ständiger Vertreter und Leiter des Wirtschaftsreferats der Deutschen Botschaft.

Vortragende aus den USA, Estland, Russland und Deutschland stellten ihre Organisationen vor, berichteten über ihre Arbeitsschwerpunkte und diskutierten Ziele sowie unterschiedliche Fachthemen:

Jeffrey Hufsey, Berater der American Welding Society, stellte die Arbeit der AWS auf dem Gebiet des Schweißens, Schneidens  und der verwandten Verfahren vor. Die Vorträge zur Verbandsarbeit im AWS und DVS zeigten, dass „Schweißen verbindet“; legten jedoch auch dar, dass Unterschiede in der Umsetzung auf den Kontinenten bestehen.

Ph.D. Robert E. Shaw stellte das Steel Structures Technology Centrevor vor und sprach in seinem Vortrag über die Rolle der American Society of Mechanical Engineers (ASME) in der Schweißtechnik und analysierte die Richtlinien nach AWS und ASME im Stahlbau bzw. in der Anwendung von Regelwerken. Diese Vorträge zu den Regelwerken nach AWS, ASME, EN und ISO Normung stellten eine Einführung zu Fragen der technischen Herausforderungen in der heutigen Zeit dar. Insbesondere für die Fachkollegen aus dem Baltikum war es wichtig zu erfahren, welche Unterschiede zwischen Anforderungen nach AWS, stahlbauorientierten Regelwerken und ASME Regelwerke für den Druckgerätebau bestehen.

Der DVS Regionalverband Baltikum und seine Aktivitäten wurde von Dipl.-Ing. Boris Dudko, Vorstandsmitglied der DVS Regionale Association Baltikum, präsentiert. Die Mitglieder des DVS Regionalverbandes Baltikum und Workshop Teilnehmer nutzten das internationale Forum zur Erweiterung ihres Netzwerkes und für einen weitreichenden Erfahrungsaustausch.

Besonders hervor zu heben war das Thema, welches der ZfP - Produktmanager der GSI mbH, Dipl.-Ing. LRT Johann-Paul Lesniak, vorgestellte. In seinen Vortrag referierte er über die Vergleichbarkeit und Zuverlässigkeit von Prüfungsobjekten in der praktischen Ausbildung und Prüfung nach DIN EN ISO 9712 und stellte neue erste Ergebnisse auf diesem Gebiet vor. Die theoretischen Anwendungsmöglichkeiten in diesem Bereich sind bereits entwickelt. Seine Ausführungen zeigten deutlich, dass dieses Thema viel Potential und Entwicklungsmöglichkeiten besitzt. Experten, Fachpersonen und Forscher kündigten an, gemeinsam im GSI Netzwerk an diesem Thema weiter zu arbeiten.

Viel Beachtung erhielten die Vorträge über die Ergebnisse und  Erfahrungen  aus der Auditierung in baltischen Unternehmen nach den Anforderungen der Normreihe EN 1090, welche die Fachkollegen Dipl.-Ing. S. Berzon (GSI SLV Baltikum OÜ) und Dr.-Ing. H.-G. Groß (DVS Baltikum) vorgestellten. Der Erfahrungsbericht zur Auditierung nach den Anforderungen der Norm EN 1090 im Baltikum legte den Zuhörern sehr deutlich offen, vor welchen Herausforderungen die Fachbetriebe  im Baltikum stehen.

Für die anwesenden studentischen Teilnehmer eines Qualifizierungskurses für Schweißaufsichtspersonen war es interessant zu erfahren, dass das GSI Netzwerk mit der Niederlassung der SLV München und der GSI SLV Baltikum OÜ zahlreiche Möglichkeiten zur Vertiefung des Kenntnisstandes, der Ausbildung, Prüfung und Attestierung bietet.

Nicht nur für den fügetechnischen Nachwuchs wiesen Prof. Dr.-Ing. Heidi Cramer, Niederlassungsleiterin der SLV München, und Dipl.-Ing. Christian Ahrens, GSI Auslandskoordinator, auf die bekannten GSI Ausbildungen zum SFI Schweißfachingenieur (SFI), Schweißtechniker (ST) und Schweißfachmann (SFM) hin.

Sie richteten den Blick der anwesenden Teilnehmer  hin auf spezielle Ausbildungsinhalte für Schweißaufsichtspersonen nach EN 1090 oder aus dem Bereich des Distance Learning/e-Learning. Diese Ausbildungen können im Baltikum oder in den Teilnehmerländern mit Hilfe der GSI genutzt werden können.

Die abschließende Podiumsdiskussion zwischen Vortragenden, Teilnehmern und Vertretern internationaler Einrichtungen rundete den Workshop zu einer erfolgreichen Fachveranstaltung ab. 

Ein Ergebnis des Workshops ist ein Maßnahmenplan zwischen AWS und DVS Regionalverband Baltikum mit dem Ziel die Fachzeitschrift Welding Journal auf der Website der GSI SLV Baltikum OÜ für die Mitglieder des DVS Regionalverbandes Baltikum zur Verfügung zu stellen. Dieser Schritt ermöglicht es, neue zukünftige Arbeitsbereiche zu erkunden und in Projekten mitzuarbeiten.

Der Workshop setzte die Veranstaltungsreihe „Baltischer Schweißsommer“ fort und ermöglichte einen länderübergreifenden fachspezifischen Wissens- und Meinungsaustausch. Eine Folgeveranstaltung ist im Dezember an der TLMK geplant.

Ansprechpartner: Klaus Middeldorf 


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