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GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik international mbH
SLV – Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalten
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30 Jahre Zusammenarbeit: GSI und Welding Training Institute Harbin China

Von links nach rechts: Christian Rothbauer, Detlef Ulbrich, Markus Holthaus, Klaus Middeldorf, Xie Yinglong Xie, Christian Ahrens, Wang Lin und Chen Yu.

Bericht über eine Veranstaltung vom 8./9. August 2014 in Harbin

GSI Teilnehmer: Herren Klaus Middeldorf, Geschäftsführer GSI, Christian Ahrens, Prokurist und Auslandskoordinator GSI, Markus Holthaus, Abteilungsleiter Werkstoffe und Verfahren SLV Duisburg und Christian Rothbauer, Abteilungsleiter Qualitätssicherung SLV Duisburg. Als Gast der GSI nahm Herr Detlef Ulbrich vom Deutschen Institut für Bautechnik an der Veranstaltung teil.

Hauptsächliche Gesprächspartner des WTI waren: Herren Xie Yinglong, Direktor WTI, Wang Lin, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung WTI und Chen Yu, Abteilungsleiter Qualitätssicherung WTI – sowie weitere Mitarbeiter des WTI. Als Gast des WTI nahm Herr Dongguang Park vom Harbin Welding Institute und vom Chinese Committee for Welding Standardization teil.

Im Zentrum der Veranstaltung stand ein internationales Forum „Sino-German Cooperation and International Welding Personnel Training“, an dem rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WTI als Gast teilnahmen. Die Veranstaltung hat lokal hohe Aufmerksamkeit gefunden, ein Repräsentant der Stadtverwaltung und des Stadtparlamentes der Stadt Harbin nahm an der Veranstaltung teil, unter anderem hat auch ein lokaler Fernsehsender berichtet.

Xie berichtete einleitend über die Entwicklung der Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten und nennt Persönlichkeiten, die diese Zusammenarbeit geprägt haben. Hauptfelder der Zusammenarbeit lagen in der Ausbildung und Prüfung von Schweißern sowie in der Auditierung und Zertifizierung von Unternehmen nach europäischen und internationalen Richtlinien, besonders im Bereich Metallbau und Schienenfahrzeugbau. Middeldorf erweitert diesen Bericht um Entwicklungen, die sich aus der in China zunehmenden Automatisierung von schweißtechnischen Prozessen ergeben, er erläutert dazu die wirtschaftliche Bedeutung der Automatisierung vor dem Hintergrund der Zahlen eingesetzten Robotersysteme in China. Der Markt für schweißtechnische Produkte und Dienstleistungen – nicht nur in der Automatisierung, sondern auch weiterhin in den Schweißmaschinen und in den Zusatzwerkstoffen – wird in China auch in den nächsten Jahren wachsen, damit sind gute Möglichkeiten für weitere gemeinsame WTI/GSI-Initiativen gegeben, dabei können zunehmend auch Felder des Arbeits- und Umweltschutzes einbezogen werden.

Holthaus berichtet über Entwicklungen in der Lasertechnik, er stellt dazu Zahlen über den weltweiten Markt der Lasersysteme vor und erläutert eine Reihe von Anwendungsbeispielen der Lasertechnik in der industriellen Fertigung und im Handwerk, Holthaus verweist besonders auf die Randbedingungen in der Lasermaterialbearbeitung. Holthaus beschreibt mit diesen Entwicklungen ein weiteres zukünftiges Feld der Zusammenarbeit GSI und WTI, dieses kann die Ausbildung von Bedienern, von Laserstrahlfachkräften und von Laserschutzbeauftragten umfassen sowie die Beratung in Form von Machbarkeitsstudien und Automatisierungskonzepten sowie Untersuchungen zur Prozesstechnik und zur Prüfung von lasergeschweißten Bauteilen. Besondere Aufmerksamkeit finden Anwendungen der sogenannten additiven Fertigungsverfahren wie das Selektive Laser Schmelzen. Als Symbol für ein Feld der weiteren Zusammenarbeit zwischen GSI und WTI überreicht Holthaus das Modell eines Roboters, das durch Selektives Laser Schmelzen hergestellt wurde. Als Geschenk der GSI wird in diesem Zusammenhang auch eine Einladung für einen Mitarbeiter des WTI zur Weiterbildung in den mechanisierten und automatisierten Schutzugasschweißprozessen in der SLV Duisburg überreicht. Das Thema Automatisierung in der Schweißtechnik soll auch intensiv mit Vertretern des Harbin Welding Insitutes fortgeführt werden.

Der stellvertretende Direktor des Harbin Welding Institutes Herr Dongguang Park erläutert im Rahmen des internationalen Forums die aktuelle Normungsstrategie in der Schweißtechnik.

Chen beschreibt anschließend den Status der gemeinsamen GSI und WTI Arbeiten in den Bereichen Auditierung und Zertifizierung von Unternehmen nach den europäischen Regelwerken EN 1090 und EN 15085, beschrieben wird auch die Zusammenarbeit zwischen GSI, WTI und der DVS Zert GmbH in der Zertifizierung von chinesischen Unternehmen.

Rothbauer berichtet anschließend über Regelungen der europäischen Bauproduktenrichtlinie und von Abweichungen von diesen Regelungen, die in besonderen Fällen möglich sind, dann, wenn abweichend von der Norm eine technische Bewertung (ETA) vorgenommen wird. Eine Anwendung einer solchen technischen Bewertung ist die Zulassung von Bauteilen, gefertigt aus Baustählen nach chinesischen Normen in Fertigungsstätten von europäischen Unternehmen in China.

In ergänzenden Gesprächen wurde die weitere Zusammenarbeit zwischen GSI und WTI vertieft, ein wesentliches Thema dabei ist die weiterhin gemeinsame Durchführung von Schweißerprüfungen nach der internationalen Norm ISO 9606-1. Insgesamt soll die weitere Zusammenarbeit GSI und WTI in einem gemeinsamen Unternehmen durchgeführt werden, dazu ist die Gründung eines joint ventures mit dem Namen Beijing GSI WTI Welding Application Technology Development Co. Ltd. geplant.  Eine wesentliche Aufgabe dieses Gemeinschaftsunternehmens ist die Öffentlichkeitsarbeit für die Schweißtechnik und das Marketing von Produkten und Dienstleistungen, die von GSI und WTI in China angeboten werden.

Als nächstes Zusammentreffen mit WTI Vertretern ist ein gemeinsames Kolloquium am 16. Oktober 2014 in der SLV Duisburg geplant.


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