In allen Branchen beginnend beim Stahlbau über den Druckbehälter- und Rohrleitungsbau, den Maschinenbau und Fahrzeugbau bis hin zur Luft- und Raumfahrt wird geschweißt. Dabei spielt nicht nur die schweißtechnische Fertigung eine wichtige Rolle. Entwurf, Bemessung und Konstruktion bestimmen ebenso maßgeblich die Fertigungskosten und die Qualität der zu erstellenden Schweißkonstruktionen und dies bei einzuhaltenden Forderungen hinsichtlich der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit.
Beim Schweißen handelt es sich entsprechend der Normenreihe DIN EN ISO 9000 Qualitätsmanagementsysteme um einen "speziellen Prozess", da durch nachfolgende Erzeugnisprüfung die Einhaltung der geforderten Qualitätsnormen nicht uneingeschränkt bestätigt werden kann. DIN EN ISO 3834 „Schweißtechnische Qualitätsanforderungen“ fordert daher eine Qualitätssicherung bei der Herstellung geschweißter Konstruktionen vorzusehen, die bereits mit dem Konstruktionsstadium beginnt.
Der Entwurf und die konstruktive Gestaltung geschweißter Bauteile erfordern vom Konstrukteur ein breites Grundlagenwissen über
• in der Fertigung eingesetzte Schweißprozesse und -ausrüstungen,
• im Bauteil verwendete Werkstoff e und ihr Verhalten beim Schweißen,
• Bemessung und Konstruktion von Schweißverbindungen und
• erforderliche Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
Letztlich geht es darum, wie sich diese Sachverhalte in der Betrachtung geschweißter Bauteile widerspiegeln.
Für jene, die Schweißkonstruktionen bemessen, konstruieren oder fertigen, besteht gemäß DIN EN ISO 3834 die Anforderung, ausgebildetes Fachpersonal im schweißgerechten Konstruieren vorzuhalten.
Lehrgangsteilnehmer, die eine Weiterbildung zum DVS-Schweißfachingenieur, -Schweißtechniker oder -Schweißfachmann durch ein DVS-, DVS-EWF- oder DVS-IIW/EWF-Zeugnis nachweisen können, werden ohne Teilnahme am Einführungslehrgang und der Prüfung zum Aufbaulehrgang zugelassen.
Ansonsten ist das Bestehen des Einführungslehrgangs Voraussetzung für die Teilnahme an einem oder mehreren Aufbaulehrgängen und den jeweiligen Prüfungen.
Der Zeitraum zwischen der Teilnahme am Einführungslehrgang und einem ersten Aufbaulehrgang darf nicht mehr als fünf Jahre betragen.
In den Aufbaulehrgängen wird das Wissen aus dem Einführungslehrgang durch Spezifika der entsprechenden Branchen erweitert.
Im Aufbaulehrgang A1 erhält der Teilnehmer durch Vorträge, Fallbeispiele und Konstruktionsübungen weiterführende Kenntnisse zu den Themenbereichen Werkstoffe und ihr Verhalten beim Schweißen, Konstruktion und Berechnung vorwiegend zyklisch beanspruchter Bauteile im Stahlbau und erforderliche Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
schweißtechnische Verarbeitung von unlegierten und Feinkornbaustählen
Verhalten zyklisch beanspruchter Bauteile und Schweißverbindungen, Vermeidung von Ermüdungsbrüchen, Fallbeispiele, Konstruktionsübungen
Qualitätskriterien für zyklisch beanspruchte Konstruktionen, korrosionsschutzgerechtes Konstruieren, prüfgerechtes Gestalten, Schweiß- und Prüfpläne
Schriftlich und mündlich (2 Stunden)